TAIFUN
Als Taifune bezeichnet man tropische Wirbelstuerme
in Ostasien, die sich auf dem nordwestlichen Pazifischen Ozean bilden. Sie
treten das gesamte Jahr ueber auf. Der Name leitet
sich vom chinesischen tai fung
ab, das "grosser Wind" bedeutet. Betroffen
sind neben dem chinesischen Festland vor allem Taiwan, die Philippinen und
Japan. Der staerkste Taifun seit Beginn der
Aufzeichnungen war der Taifun Tip im Jahre 1979, in
dessen Zentrum der Luftdruck auf einen Rekordwert von 870 Hektopascal fiel.
TALNEBEL
Nebel,
der von der Hoehe aus gesehen nur die Taeler ausfuellt und meist vom
Boden her bis zu einer Inversion reicht. Vor allem im Herbst und im
Mittelgebirge sowie in den Flusstaelern haeufig.
TALWIND
Talaufwaerts gerichtete
Luftstroemung, die sich bei ungestoertem
Strahlungswetter tagsueber im Bergland ausbildet. Der
Talwind entsteht als Ausgleichsstroemung
zu dem durch kraeftige Einstrahlung verursachten, aufwaerts gerichteten Konvektionsstrom ueber
den Bergen.
TAU
Abgesetzter
Niederschlag in Form kleiner Troepfchen. Er entsteht
durch Kondensation von Wasserdampf an der Erdoberflaeche
oder an Pflanzen und Gegenstaenden, wenn deren
Temperatur unter den Taupunkt der Luft absinkt. Tauniederschlag bildet sich
deshalb haeufig bei starker Ausstrahlung in klaren Naechten, jedoch auch gelegentlich bei Advektion
von warmer feuchter Luft, die ueber kalte Flaechen (mit einer Temperatur unter dem Taupunkt der Luft)
stroemt.
TAUPUNKT
Temperatur,
auf die sich das Gemisch Luft-Wasserdampf abkuehlen
muss, damit die Luft mit der vorhandenen Wasserdampfmenge gerade gesaettigt ist und Kondensation einzusetzen beginnt. Bei
15°C und 50% relativer Feuchte betraegt der Taupunkt
etwa 5°C, bei 80% relativer Feuchte etwa 12°C und bei einer Feuchte von 100%
entspricht der Taupunkt der aktuellen Temperatur von 15°C. Der Taupunkt liegt
also umso niedriger, je trockener die Luft ist. Kuehlt
die Luft unter den Taupunkt ab, kommt es zur Nebel- bzw. Wolkenbildung. Im
Wetterdienst wird meist die Taupunktsdifferenz (Differenz zwischen
Lufttemperatur und Taupunkt) als Mass fuer die Luftfeuchtigkeit verwendet.
TAUPUNKTSDIFFERENZ
(engl.
spread). Die Taupunktsdifferenz ist die Differenz
zwischen der herrschenden Lufttemperatur und dem Taupunkt. Ist der Spread gross, ist die Luft
relativ trocken, ist er klein, ist die Luft relativ feucht; ist er Null,
herrscht Saettigung (100% relative Feuchte). Kennt
man die Taupunktsdifferenz eines konvektiv aufsteigenden Luftpaketes, laesst sich das Kondensationsniveau nach einer Faustformel
berechnen: Hoehe des Kondensationsniveaus = 122 mal Taupunktsdifferenz (in Metern).
TCU
Abkuerzung für
englisch towering cumulus.
Bezeichnung fuer eine hoch auftuermende
Cumulus-Wolke (cumulus congestus) mit grosser vertikaler
Ausdehnung. Gilt neben den Cumulonimbus-Wolken (CB)
als signifikante Konvektionswolke und wird demnach in METAR und TAF angegeben.
TEMPERATUR
In der
Meteorologie der Waermezustand der Luft, abhaengig von Sonnenstand, Ortshoehe,
Luftstroemung und -feuchtigkeit sowie der
Beschaffenheit der Erdoberflaeche. Die mittlere
Lufttemperatur ueber die gesamte Erdoberflaeche
betraegt etwa 15°C. Als Extremwerte der
Lufttemperatur in 2m Hoehe ueber
dem Erdboden wurden 58°C am 13.9.1922 bei Tripolis und -88°C am 24.8.1960 an der
russischen Antarktis-Station Wostok gemessen.
TEMPERATURGRADIENT
Der
vertikale Temperaturgradient gibt die Temperaturaenderung
pro 100m Hoehenunterschied an. Von Art und Groesse des vertikalen Temperaturgradienten, der
Temperaturschichtung, haengt der
Gleichgewichtszustand der Atmosphaere ab. Der
Temperaturgradient ist somit das Kriterium fuer Stabilitaet oder Labilitaet. Ein
mit Wasserdampf ungesaettigtes Luftpaket kuehlt sich beim Aufsteigen um 1°C/100m ab = trockenadiabatischer Temperaturgradient. Betraegt die vertikale Temperaturabnahme in der Atmosphaere ebenfalls 1°C/100m, so herrscht eine
indifferente Schichtung, d.h. das Luftpaket besitzt stets die Temperatur seiner
Umgebung. Ist der vertikale Temperaturgradient der Luftmasse kleiner als
1°C/100m, besteht eine trockenstabile Schichtung. Das vertikal bewegte
Luftteilchen ist in hoeheren Luftschichten kaelter (=schwerer), in tieferen Schichten waermer (=leichter) als seine Umgebung und strebt daher zu
seinem Ausgangspunkt zurueck. Ein vertikaler Temperaturgradient
der Atmosphaere von mehr als 1°C/100m wird als
trockenlabile Schichtung bezeichnet. Das gedachte Luftpaket ist beim Aufsteigen
immer waermer (=leichter), beim Absinken immer kaelter (=schwerer) als seine Umgebung und entfernt sich
zusehends von seiner Ausgangslage. Ein ueberadiabatischer
Temperaturgradient, also von mehr als 1°C/100m, kommt in der Regel nur in Bodennaehe an heissen Sommertagen
vor und ist die Voraussetzung für die Abloesung einer
Thermikblase. Erreicht ein beim Aufsteigen sich abkuehlendes,
wasserdampfhaltiges Luftpaket den Taupunkt, beginnt die Kondensation des
Wasserdampfes einzusetzen. Die dabei frei werdende Waerme,
die Kondensationswaerme, war latent im Wasserdampf
von der Verdunstung her (für die Waermeenergie benoetigt wird) versteckt und wird daher als latente Waerme bezeichnet. Sie vermindert daher oberhalb des
Kondensationsniveaus bei fortgesetzter Aufwaertsbewegung
die weitere Abkuehlung. Der Feuchtadiabatische
Temperaturgradient betraegt also im Mittel nur etwa
0,6°C/100m. Analog spricht man von einer feuchtindifferenten Schichtung einer
Luftmasse, wenn deren Temperaturgradient den Feuchtadiabaten
entspricht. Feuchtlabilitaet tritt in der Atmosphaere haeufiger auf als Trockenlabilitaet.
TEMPERATURSUMME
Ein Begriff in
der Klimatologie, der als Mass für die Intensitaet einer Erscheinung genommen wird. Beispielsweise
ist die Kaeltesumme die Summe aller negativen
Tagesmitteltemperaturen. Sie ist das Mass für die
Strenge eines Winters. Das Gegenteil ist die Waermesumme.
TEMPERATURUMKEHR
Temperaturzunahme mit der Hoehe.
Auf den Bergen ist es dann waermer als in den
Niederungen.
TERMINATOR
Terminator ist die Schattenlinie zwischen der Tag- und
Nachtseite eines Planeten oder Mondes.
THERMIK
Bezeichnung
fuer die konvektive Vertikalbewegung von
Luftteilchen, die durch die starke Erwaermung des
Bodens und der darueber liegenden Luftschichten
infolge der Sonneneinstrahlung hervorgerufen wird. Voraussetzung fuer die Ausbildung der Thermik ist eine labile
Temperaturschichtung der Luft. Ein infolge Ueberhitzung
am Boden aufsteigendes Luftpaket ist in jeder Hoehe waermer und leichter (geringere Dichte) als die
Umgebungsluft, so dass es staendig weiter zu steigen
bestrebt ist. Steht genuegend Luftfeuchtigkeit zur Verfuegung, bilden sich thermische Bewoelkung
(Cumulus-Wolken) und in weiterer Folge auch Waermegewitter aus. Die besten Bedingungen für die
Entwicklung von thermischen Aufwinden sind an Strahlungstagen um die
Mittagszeit und ueber Gebieten, deren Oberflaeche sich sehr stark erwaermt
(Sand, trockene Erde, Getreidefelder, Felsen, Haeuser).
Die als Ausgleich erforderlichen Abwinde treten in der Nachbarschaft (Wiesen, Waelder, Gewaesser) auf. Die ueberhitzte Luft loest sich in
Form grosser Warmluftblasen (Thermikblasen) von 200
bis 500m Durchmesser vom Boden ab und steigt mit rund 3 bis 5m/s
Geschwindigkeit auf, wobei sie sich ausdehnt und abkuehlt.
Diese Thermikblasen oder die bei der Wolkenbildung auftretenden Thermikschlaeuche werden von Segelfliegern ausgenutzt. Ein
Segelflugzeug kann, indem es enge Spiralen in der Aufwindzone ausfuehrt, schnell an Hoehe
gewinnen. Im Inneren von Thermikwolken findet der Segelflieger meist noch staerkere Aufwinde (Wolken-Thermik), die aber nur bei
Beherrschung des Blindfluges nutzbar sind.
TIEF
Unter
einem Tiefdruckwirbel oder einer Zyklone (Tief) versteht man ein Gebiet mit
niedrigerem Luftdruck als in der Umgebung. In der Wetterkarte von (meist
mehreren) Isobaren umschlossen. Verbunden mit einem ausgepraegtem
Frontensystem. An der Vorderseite tritt die Warmfront mit einem ausgedehnten
Niederschlagsgebiet (Landregen) auf, im Warmsektor folgt dann nach Durchzug der
Warmfront eine Aufheiterung (oft mit lebhaftem Wind), an der Rueckseite bringt die Kaltfront ploetzliche
Abkuehlung mit boeigen
Winden (Drehung auf Nordwest) und heftigen Regenschauern, oft auch Gewittern.
Zum Kern des Tiefs hin verkleinert sich der Warmsektor, so dass sich Warm- und
Kaltfront zur Okklusion zusammenschliessen.
In Mitteleuropa liegt der Kerndruck der Bodentiefs bei 990-1000 hPa, in Orkantiefs bei 950-970 hPa.
In tropischen Wirbelstuermen treten mit 880-890 hPa die tiefsten Luftdruckwerte auf der Erde auf. Auf der
Nordhalbkugel werden die Zyklonen vom Wind im Gegenuhrzeigersinn (umgekehrt wie
im Hoch) umweht, auf der Suedhalbkugel ist die Umstroemungsrichtung im Uhrzeigersinn. Im Bereich eines
Tiefs ist aufsteigende Luftbewegung vorhanden, die mit Abkuehlung,
vielfach bis unter den Taupunkt des mitgefuehrten
Wasserdampfes, d.h. Wolkenbildung verbunden ist. Daher ueberwiegt
im Bereich eines Tiefs wolkiges Wetter, haeufig mit
Regen und anderen Niederschlaegen.
TORNADO
Kleinraeumiger, einer Trombe aehnlicher, verheerender
Wirbelsturm in Nordamerika, meist in den Staaten des mittleren Westens der USA.
Tritt auf in der warmen Jahreszeit in Verbindung mit Gewittern, d.h. kraeftig ausgebildeten Cumulonimbus-Wolken.
Bevorzugt an Kaltfronten, an denen trockene Luft von den Rocky Mountains mit
feuchtwarmer Luft aus dem Golf von Mexiko zusammenstoesst
und sich vermischen. Dabei entstehen ausserordentlich
grosse Temperatur- und Feuchtegegensaetze
auf engstem Raum. Erkennbar ist der Tornado am Ruessel,
der mit Wassertropfen (als Folge der Kondensation bei starkem Druckfall) und
aufgewirbelten Staub gefuellt ist und sich von der
Gewitterwolke trichterfoermig in Richtung Erdboden
erstreckt. Der Wirbel hat einen Durchmesser von einigen Hundert Metern und
bewegt sich ueber eine Entfernung von etwa 20 bis 30
km. Der extreme Druckfall von 50-100hPa verursacht Windgeschwindigkeiten von
mehreren hundert km/h. Die angerichteten Verwuestungen
lassen vermuten, dass in Extremfaellen im Tornado
Windgeschwindigkeiten bis 1000km/h auftreten koennen.
Die verheerende Zerstoerung entsteht, wenn die
Explosionswirkung durch den ploetzlichen starken
Luftdruckfall und die zerstoerende Kraft der
orkanartigen Winde zusammenwirken. Die hohen Windgeschwindigkeiten konnten natuerlich nicht gemessen werden, sondern wurden aus dem Zerstoerungsausmass rekonstruiert bzw. aus Filmaufnahmen
ausgewertet.
TREIBHAUSEFFEKT
Das
Zustandekommen relativ hoher Temperaturen in Raeumen,
die mit Glas gedeckt und von der Sonne bestrahlt sind. Die kurzwellige
Sonnenstrahlung durchdringt das Glas mit geringem Verlust, wird am Boden
absorbiert und in Waerme verwandelt. Fuer die langwellige Waermestrahlung
ist Glas jedoch praktisch undurchlaessig, sie erwaermt den Raum. Ein Treibhauseffekt ist auch auf der Erdoberflaeche zu beobachten, wobei die wasserdampfhaltigen
Luftschichten die Funktion des Glases uebernehmen.
Ohne sie wuerde auf der Erde eine mittlere Temperatur
von -18°C statt +15°C herrschen. Die kurzwellige Waermestrahlung
der Sonne durchdringt groesstenteils die Atmosphaere ungehindert und erwaermt
die Erdoberflaeche. Die von der Erdoberflaeche
ausgehende langwellige Waermestrahlung hingegen wird
weitgehend vom Wasserdampf der Atmosphaere
absorbiert. Diese Wasserdampfschicht sendet wiederum selbst Waermestrahlung
teils nach oben in den Weltraum, teils erreicht sie als Gegenstrahlung die Erdoberflaeche und traegt so zu
deren zusaetzlicher Erwaermung
bei.
TRICHTERWOLKE
(engl.
funnel cloud, tuba, tornado cloud). Bezeichnung
für den ruesselartigen Wolkenschlauch, der sich von
der Gewitterwolke eines Tornados oder einer Trombe in Richtung Erdboden erstreckt
und mit Wassertroepfchen und aufgewirbelten Staub gefuellt ist.
TROCKENER DUNST
Betraegt die
Sicht 5 km oder weniger (aber nicht weniger als 1000 m) und ist dabei die
relative Feuchtigkeit weniger als 80%, wird die Sichtbehinderung i.d.R. durch sog. Lithometeore
(Staubteilchen, u.ae.) hervorgerufen und man spricht
vom trockenen Dunst (im METAR-Code mit HZ codiert,
von engl. haze).
TROG
Als
Troglage bezeichnet man ein Gebiet mit tiefem Luftdruck im Bereich der Rueckseite eines kraeftigen,
bereits zu altern beginnenden Tiefs. Der aus hoch reichender Kaltluft
bestehende Trog ist an der starken zyklonalen Kruemmung der Isobaren (Bodenwetterkarte) bzw. Isohypsen (Hoehenwetterkarte)
erkennbar. Er folgt der Kaltfront in einem bestimmten Abstand, wobei oft der
Trog die Kaltfront an Wetterwirksamkeit uebertrifft
bzw. massive Kaltluft im nachfolgenden Trog die Kaltfront abschwaecht.
Troege zeichnen sich durch lebhafte Schauertaetigkeit und starke bis stuermische
Bodenwinde aus, die an der tiefsten Stelle des Troges, der Trogachse oder
Troglinie, am kraeftigsten ausgepraegt
sind. Im Satellitenbild ist die Anordnung der Wolken unregelmaessig
(im Gegensatz zum markanten Wolkenband der Kaltfront). Oft wird der suedliche Teil eines Hoehentroges
durch Warmluftvorstoesse von beiden Seiten abgeschnuert, wodurch ein Kaltlufttropfen entsteht.
TROMBE
Bezeichnung
für einen eng begrenzten Wirbelwind. Kleinere, meist harmlose Tromben (Klein-Tromben) sind Sand- oder Staubhosen
(Staubteufelchen), die sich auch in unseren Breiten im Sommer ausbilden. Sie
entstehen durch starke lokale Ueberhitzung am Boden, loesen sich ploetzlich als
Konvektionsblase vom Erdboden ab und steigen stark beschleunigt auf. Die zum
Ausgleich erforderliche Umgebungsluft stuerzt dabei
so heftig in das entstandene Miniatur-Druckfallgebiet, dass sie in Rotation geraet und Staub aufwirbelt. Der Wirbel erreicht meist nur
wenige Meter Hoehe. Groessere
Tromben (Gross-Tromben) entstehen in den
vegetationsarmen Trockengebieten (Windhosen) oder auch über Wasserflaechen
der waermeren Meere (Wasserhose). Im Unterschied zu
den Klein-Tromben waechst
bei diesen die Wirbelbildung als schlauch- oder trichterfoermiges
Gebilde aus der Wolke heraus und erreicht sodann den Erdboden und wirbelt grosse Mengen Staub oder Sand bzw. Wasser auf und kann
erhebliche Schaeden verursachen. Der Durchmesser
beträgt 100-200m, die Windgeschwindigkeit erreicht 50-100 m/s; waehrend ihrer Lebensdauer von etwa 10 bis 30 Minuten legen
sie nur einige Kilometer zurueck. In Mitteleuropa
treten Tromben in der Staerke dieser kleinraeumigen Wirbelstuerme
selten auf, z.B. im August 1968 in Pforzheim. Einer der Trombe aehnlicher Wirbelsturm, aber von wesentlich verheerender
Wirkung, ist der in Nordamerika auftretende Tornado.
TROPEN
Gebiete
beiderseits des Aequators mit staendig
hohen Temperaturen (ausser in Gebirgen), wobei die
Tagesschwankungen groesser sind als die
jahreszeitlichen Schwankungen. Das Klima der Tropen bestimmen die Trocken- und
Regenzeiten. In den aequatornahen inneren Tropen ueberwiegen die Regenzeiten, die Trockenzeiten sind nur
kurz und schwach ausgepraegt, der immergruene
Regenwald herrscht vor. Gegen die Wendekreise hin ruecken
die beiden Regenzeiten immer mehr zusammen, bis sie zu einer kurzen Regenzeit
verschmelzen. In diesem Gebiet der wechselfeuchten aeusseren
Tropen (Randtropen) ueberwiegen die Trockenzeiten,
hier herrschen die verschiedenen Formen der Savanne vor.
TROPENTAG
Das
Maximum der Lufttemperatur liegt ueber 30°C, das
Minimum meist nicht unter 20°C.
TROPISCHER WIRBELSTURM
Heftige
orkanartige Wirbelstuerme der Tropenzone mit
Windgeschwindigkeiten von 200 km/h und mehr. Sie entstehen nur ueber warmen Meeresgebieten (Wassertemperatur 26 bis 28°C),
bei hoher Luftfeuchtigkeit und instabiler Schichtung, treten jedoch nicht in
unmittelbarer Naehe des Aequators
(5°Nord bzw. Sued) auf, wegen der zu geringen bzw.
fehlenden Ablenkung durch die Erddrehung (Corioliskraft).
Im Bereich des Wirbelsturms treten Windgeschwindigkeiten um 120 km/h sowie
extrem starke Regenfaelle auf, der Luftdruck faellt unter 900 hPa. Die hoechsten Windgeschwindigkeiten liegen bei 250 km/h. Die
bei der Kondensation des Wasserdampfes freiwerdende latente Waerme
ist die Ursache fuer die Entstehung und den
Fortbestand des Wirbelsturms. Die bei der Hebung der Luft und der Kondensation
des Wasserdampfes entstehende Labilitaetsenergie
treibt die Luft innerhalb des Wirbels in die Hoehe
und dadurch kann die Luft in den tieferen Schichten ununterbrochen in den
Wirbel einstroemen. Bei steigender Temperatur erhoeht sich die Faehigkeit der
Luft, Wasserdampf aufzunehmen, und damit erhoehen
sich auch die bei der Hebung freiwerdende latente Waerme
und somit auch die Labilitaetsenergie. Die Wirbelstuerme haben meist einen Durchmesser von etwa 400
bis 800 km, die Zuggeschwindigkeit betraegt etwa
15-30 km/h. Im Zentrum des Sturms befindet sich eine 10-30 km breite Zone, in
der der Wind nur schwach ist und die Wolkendecke aufreisst,
das so genannte Auge des Wirbelsturms. Jaehrlich
entstehen etwa 80 tropische Wirbelstuerme. Am haeufigsten treten sie zwischen August und Oktober auf (auf
der Suedhalbkugel von Februar bis April). Sie treten
in bestimmten Gebieten bevorzugt auf und tragen demnach auch unterschiedliche
Namen: Hurrikan im Bereich der Karibik, der Westindischen Inseln und des Golfs
von Mexiko und im Nordpazifik oestlich der
Datumsgrenze. Taifun im westlichen Pazifik (Gewaessern
von China und Japan); in der Suedsee (Suedpazifik) Orkan, Zyklon im Indischen Ozean (Golf von
Bengalen) und im australischen Volksmund Willy-Willy. Nur ueber
dem Meer koennen die tropischen Wirbelstuerme
laengere Zeit existieren. Beim (relativ seltenen) Uebertritt auf das Festland schwaechen
sie sich meist innerhalb von 24-36 Stunden ab, richten jedoch vorher im Kuestengebiet noch die groessten Verwuestungen an. Die enormen Schaeden
verursachen nicht nur die hohen Windgeschwindigkeiten und die schweren Regenfaelle, sondern auch die an den Flachkuesten
erzeugten Flutwellen. Viele Wirbelstuerme biegen im
weiteren Verlauf unter Abschwaechung in hoehere Breiten und geraten dann in die Weststroemung
am noerdlichen (bzw. suedlichen)
Rand der subtropischen Hochdruckzellen. Gelegentlich geraten sie in mittlere
Breiten und werden von der Polarfront eingefangen. Sie wandeln sich in normale
Zyklonen mit Frontensystemen um und koennen als
solche Europa erreichen. Die immer wieder von tropischen Wirbelstuermen
heimgesuchten Laender unterhalten einen technisch
aufwendigen Warndienst (Wettererkundungsflug, Radar, Wettersateliten)
um Entstehung, Intensitaet und Zugbahn moeglichst genau vorhersagen zu koennen.
Zur Unterscheidung der einzelnen Wirbelstuerme einer
Saison werden sie traditionell dem Alphabet folgend mit Vornamen bezeichnet.
TROPOPAUSE
Grenzschicht
zwischen Troposphaere und Stratosphaere.
Ueber Mitteleuropa in 10-12km Hoehe,
am Pol 8-9km, am Aequator in 16-18km Hoehe. Alle Wettererscheinungen
mit ihren zum Teil sehr lebhaften Vertikalbewegungen treten unterhalb der
Tropopause auf; Verkehrsluftfahrt daher oberhalb der Tropopause guenstig (Ueberschallflugzeuge).
TROPOSPHAERE
Unterstes
Stockwerk der Atmosphaere, in dem sich praktisch das
gesamte sichtbare Wettergeschehen abspielt. Sie reicht ueber
Mitteleuropa bis in ca. 12 km Hoehe. Unterteilung:
Grundschicht vom Boden bis 1km Hoehe,
Konvektionsschicht von 1-8km und die Tropopauseschicht von 8-12km Hoehe.
TURBULENZ
Ungeordnete
Stroemungsbewegung, auf- und absteigende Luftstroeme mit
Wirbelcharakter. Sie sorgt fuer senkrechte
Durchmischung (Austauschvorgaenge) in der Atmosphaere. Gegensatz: laminare,
von Schwankungen freie, glatte Stroemung. Gefaehrliche Erscheinung für die Luftfahrt.Turbulenz
wird hauptsaechlich verursacht durch die Reibung der
Luft an der Erdoberflaeche (dynamische Turbulenz) und
die ungleichmaessige Erwawermung
der Erdoberflaeche (thermische Turbulenz oder Konvektion). Die dynamische
Turbulenz, deren Intensitaet vor allem von der Windgeschwindigkeit, der Rauheit der
Erdoberflaeche und der Stabilitaet der Luftmasse abhaengt, erstreckt sich ueber
ebenem Land bis rund 1500m Hoehe. Ueber
Gebirgen wirkt sich Turbulenz besonders
stark aus. Es treten hier vor allem an
der
Leeseite des Kammes Wirbel (Rotoren) und
Leewellen auf, die eine Gefahr für Flugzeuge darstellen. Die thermische Turbulenz,
die hauptsaechlich von den Untergrundverhaeltnissen,
der Feuchtigkeit und
Stabilitaet der Luftmasse sowie der Windgeschwindigkeit abhaengt, reicht bis in grosse Hoehen. Ist die Luft hinreichend trocken und stabil
geschichtet oder der Untergrund feuchtigkeitsarm
(z.B. Steppen, Wuesten),
entwickelt sich eine schwache oder maessige Turbulenz
ohne Wolkenbildung, die sich bis in 2000 bis 2500m Hoehe
erstreckt (Blauthermik). In feuchten und labil geschichteten Luftmassen ist die
Turbulenz dagegen gewoehnlich mit der Bildung hoch
reichender Quellwolken (Cumulonimbus-Wolken)
verbunden, in denen kraeftige Auf- und Abwinde
herrschen. Ausserhalb von Quellwolken tritt zeitweise
im Bereich von Strahlstroemen in der oberen Troposphaere die so genannte Clear-Air
Turbulenz (CAT) auf.