MAMMA

Mamma oder auch Mammatus ist ein substantivischer Zusatz der Wolkengattungen Cirrus, Cirrocumulus, Altocumulus, Altostratus, Stratocumulus und Cumulonimbus. Er bedeutet soviel wie "mit beutelfoermigen Auswuechsen". Es handelt sich dabei um sackartige Ausbeulungen an der Unterseite der genannten Wolkengattungen. Gut ausgepraegt tritt Mammatus an der Unterseite eines alternden Gewitterschirmes auf.

MASKIERTE KALTFRONT

Eine Kaltfront, hinter der in Bodennaehe Erwaermung eintritt, weil vorher eine Bodeninversion mit meist Minustemperaturen, verursacht durch Ausstrahlung, vorhanden war. In der Hoehe ist aber diese Kaltfront mit Temperaturrueckgang verbunden. Tritt meist mit gefrierendem Regen und Glatteis auf!

MAERZWINTER

Ein haeufig auftretender Spaetwintereinbruch. Er stellt sich meist ein, wenn der vorangegangene Winter milde ausgefallen ist und nur wenig Schnee gebracht hat. Man bezeichnet den Maerzwinter auch als Singularitaet. Die Entwicklung der Natur geraet meist ins Stocken und wird um ein bis zwei Wochen zurueck geworfen.

MEERESNEBEL

Er entsteht, wenn ueberstroemende Luft von einer warmen zu einer kalten Meeresoberflaeche wechselt, wie etwa im Gebiet der Neufundlandbaenke. Hier entsteht der Meeresnebel am Zusammenfluss des warmen Golfstromes mit dem kalten Labradorstrom.

MEERESWELLEN

Schwingungen der Meeresoberflaeche, die durch Einwirkung des Windes hervorgerufen werden. Man unterscheidet Windsee und Duenung. Windsee tritt im Windgebiet auf, sie entsteht bei lang anhaltendem Wind. Duenung ist gleichmaessiger Seegang  ausserhalb des eigentlichen Windgebietes.

METAR CODE

Der METAR-Code ist wie der Synopschluessel ein Wetterschluessel, also eine Kurzschreibweise fuer eine Bodenwettermeldung. Dabei ist der METAR-Code speziell eine Bodenwettermeldung fuer die Luftfahrt, die von einer Flugwetterwarte an allen internationalen und teils auch an anderen Flughaefen erstellt wird. METAR ist die Abkuerzung für "METeorological Aerodrome Report". Im METAR-Schluessel sind Angaben über die Groessen Windrichtung, Windstaerke (inklusive Boeen), Landebahnsicht, Wetter vor Ort, Bewoelkung, Temperatur, Taupunkt, Luftdruck sowie der Zustand der Start- und Landebahn enthalten.

 MERIDIONAL

Bei einer meridionalen Wetterlage verlaufen die Isobaren ueberwiegend in nord-suedlicher Richtung (und somit auch die Luftstroemung). Im Gegensatz dazu die zonale Wetterlage, bei der sich die Isobaren in west-oestlicher Richtung erstrecken.

MESOBARE

Unter dem Begriff Mesobare verstehen Meteorologen diejenige Isobare auf den Wetterkarten, die Gebiete mit hohem von denen mit tiefem Luftdruck scheidet. Auf den heutigen Wetterkarten mit ihren Isobaren von 5 zu 5 Millibar gilt die 1015 Millibar-Isobare als Mesobare, wenngleich urspruenglich diese Bezeichnung für die 1013 Isobare gepraegt war.

MESOSPHAERE

An die Stratosphaere schliesst sich die Mesosphaere ab ca. 50km Hoehe an und endet in 80-85 km Hoehe an der Mesopause. Dort herrschen Temperaturen um -90° C. Was wir als Sternschnuppen beobachten, d.h. das Aufleuchten von Meteoriten, geschieht in dieser Schicht der Atmosphaere.

METEOROLOGIE

Meteorologie und ihre Geschichte. Die Bezeichnung Meteorologie (Lehre von den physikalischen Erscheinungen und Vorgaengen in der Lufthuelle der Erde) geht auf den griechischen Philosophen Aristoteles (384-322 v.Ch.) zurueck. Als philosophischer Grundsatz galt im alten Griechenland: Die Natur wuerfelt nicht. Nicht der Zufall, sondern Gesetzmaessigkeiten sind es, die die Natur beherrschen, nach denen auch die Vorgaenge in der Atmosphaere ablaufen. Wetterbeobachtungen haben die Voelker der Erde zu allen Zeiten gemacht. Dabei wurden vor allem regionale Erfahrungen gesammelt, die sich bis heute als Volksweisheiten (Bauernregeln, Lostage) erhalten haben. Vom 14. auf das 15. Jahrhundert beginnen regelmaessige taegliche Wetteraufzeichnungen in Europa über laengere Zeit. Den Beginn der wissenschaftlichen Wetterkunde ermoeglichte erst die Erfindung des Barometers (Torricelli 1643) und des Thermometers (erstes geeichtes Thermometer: Fahrenheit 1714 ). Der Zusammenhang zwischen Luftdruck und Witterung wird Mitte des 17. Jahrhunderts von mehreren Naturforschern vermutet. 1660 sagt Otto von Guericke erstmals aus Barometerbeobachtungen Unwetter voraus. Regelmaessige Messreihen begannen im 18. Jahrhundert: 1775 in Oesterreich, 1780 Ephemeriden mit Wetterberichten zahlreicher europaeischer Stationen, 1781 Hoher Peißenberg (988m) in Oberbayern als aelteste Bergwetterstation der Welt. 1820 fertigte der deutsche Astronom und Physiker Heinrich Wilhelm Brandes (1777-1834) die erste synoptische Wetterkarte (im Nachhinein) an. Erst die Erfindung des Telegraphen (S. Morse 1837) ermoeglichte die rasche Uebermittlung von Beobachtungsergebnissen und erlaubte, aktuelle Wetterkarten zu zeichnen. 1848 erster telegrafischer Wetterbericht in der Londoner "Daily News". 1851 wird die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien gegruendet. 1854 Vernichtung der franzoesischen Kriegsflotte durch einen Sturm waehrend des Krimkrieges. Man erkannte, dass es mit einer Wetterkarte moeglich ist, rechtzeitig vor Unwetter zu warnen bzw. ueberhaupt das Wetter vorhersagen zu koennen. 1855 Frankreich: Ausgabe taeglicher Wetterkarten.1865 entstand nach einer Studie des franzoesischen Astronomen Leverrier der erste Wetterdienst in Frankreich. Am 1. Juli 1865 wurde die erste oesterreichische Wetterkarte gezeichnet. 1868 Helmholtz: hydrodynamische Gleichungen der Physik auch als Loesung meteorologischer Probleme anwendbar. 1871 wird die Deutsche Seewetterwarte in Hamburg gegruendet. Schon fruehzeitig entwickelte sich in Bezug auf den Austausch von Wetterbeobachtungen eine internationale Zusammenarbeit: 1873 Gruendung der "Internationalen Meteorologischen Organisation" (IMO) anlaesslich des Internationalen Kongresses der Meteorologen in Wien. 1904 Bjerknes V.: Fuer eine numerische Prognose ist eine genaue Kenntnis vom atmosphaerischen Anfangszustand und von den physikalischen Gesetzmaessigkeiten in der Atmosphaere erforderlich. 1905 fuehrte N. Ekholm die Isallobaren ein. Im Ersten Weltkrieg: Entstehung des Flugwetterdienstes. Um 1920 physikalische Deutung wichtiger Vorgaenge (wie Luftmassengrenzen, Zyklonenbildung) in der Atmosphaere durch die Bergener Schule, auf Arbeiten des Oesterreichers Margules aufbauend. 1920 Richardson: Versuch einer ersten mathematischen Prognosenberechnung von Hand (benoetigte 5 Jahre!). 1921 Errichtung der ersten Flugwetterwarte Mitteleuropas in Nuernberg. Zweiter Weltkrieg: Radiosonden, Wetterradar, Strahlstrom wird entdeckt. 1950 Charney, Fjortoft und v. Neumann: Mit Hilfe der ersten elektronischen Schnellrechner gelingt die Erstellung einer numerischen Wettervorhersage innerhalb von 24 Stunden auf der Basis eines (relativ einfachen) physikalisch-mathematischen Modells der Atmosphaere. 1951: Die Aufgaben der IMO uebernimmt die Meteorologische Weltorganisation (World Meteorological Organization, WMO), eine Fachorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Genf. 1. April 1960: Start des ersten (amerikanischen) Wettersatelliten (TIROS) auf eine Polumlaufbahn.1977 wird das "Europaeische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen" in Reading bei London gegruendet und der erste europaeische Wettersatellit, der geostationaere Meteosat, gestartet.

METEOROLOGISCHE NAVIGATION

Flugzeuge fliegen ihr Ziel nicht auf dem kuerzesten Weg an, sondern auf der Route mit der kuerzesten Flugzeit je nach den vorhergesagten Hoehenwindverhaeltnissen. So werden bei Fluegen von Europa nach Amerika die Jet-Stream-Zonen umgangen, weil dort Gegenwinde mit Geschwindigkeiten bis zu 500 km/h auftreten. Umgekehrt laesst sich die Flugzeit wesentlich verkuerzen, wenn man mit dem Jet-Stream fliegt, wobei aber Turbulenzzonen vermieden werden sollen. Durch die kurzfristige Vorhersage ueber den Hoehenwind laesst sich nach geeigneter Wahl der Flugflaeche und Flugstrecke viel Treibstoff einsparen.

METEOSAT

Europaeischer Wettersatellit, der zu einem weltumspannenden Wettersatelliten-System gehoert und am Schnittpunkt von Aequator und Null-Meridian (ueber dem Golf von Guinea) in 36 000km Hoehe stationiert ist und die gleiche Umdrehungsgeschwindigkeit wie die Erde hat. Meteosat sendet halbstuendlich im sichtbaren und infraroten Wellenlaengenbereich Bilder zur Erde und ermoeglicht die staendige Ueberwachung von etwa 60 Grad Nord bis 60 Grad Sued und von 60 Grad West bis 60 Grad Ost (fast ganz Europa und den Nordatlantik sowie ganz Afrika). Zusaetzlich lassen sich aus den Infrarot-Daten die Temperaturen der Erdoberflaeche, der Wasseroberflaechen und auch der Wolkenoberflaechen bestimmen. Mit ihrer Hilfe kann die vertikale Maechtigkeit der Wolken abgeschaetzt, sowie die Windgeschwindigkeit in verschiedenen Luftschichten aus den Wolkenbewegungen ermittelt werden. Weiter verbreitet Meteosat als Relais-Station aufbereitete Bilder und andere Wetterinformationen. Der erste Meteosat (von der Europaeischen Weltraumorganisation ESA entwickelt) wurde am 23. Nov. 1977 gestartet. Die Hoehe seiner Flugbahn betraegt genau 35 870km, die Umlaufzeit des Satelliten ist somit genau identisch mit einer Erdumdrehung, naemlich 23 Stunden und 56 Minuten (1 Sterntag). Da die Satellitenbahn in der Aequatorebene der Erde liegt, gewinnt ein Beobachter auf der Erdoberflaeche den Eindruck, der Satellit steht am Himmel still, d.h. er ist geostationaer. Ein geostationaerer Satellit kann etwa ein Viertel der Erdoberflaeche ueberwachen (ohne Ueberschneidungen). Ein System von 5 geostationaeren Satelliten kann somit die gesamte Erdoberflaeche bis etwa 60° noerdliche und suedliche Breite kontinuierlich beobachten. Die Polgebiete koennen von sogenannten sonnensynchronen Satelliten ueberwacht werden (auf polnaher Umlaufbahn in etwa 700-1500km Hoehe). Aus der ESA hervorgegangen ist eine eigene Organisation für die europaeischen Wettersatelliten in Darmstadt: EUMETSAT (European Organisation for the Exploitation of Meteorological Satellites).

MILLIBAR

Veraltete Druckeinheit in der Meteorologie, heute Hektopascal. 1 mb = 1 hPa.

MILLIMETER

Millimeter Quecksilbersaeule (abgekuerzt mm Hg) ist der am Quecksilberbarometer abgelesene Wert, der in das Mass fuer den Luftdruck umgerechnet wird: 750 mm Hg = 1000 hPa.

MISCHUNGSNEBEL

Mischungsnebel bilden sich im Bereich von Kalt- und Warmfronten. Hier findet eine Durchmischung von feuchtwarmer und kaelterer Luft statt, die zudem mit adiabatischer Abkuehlung verbunden ist.

MISTRAL

Rauer, meist trockener und kalter, aus noerdlichen Richtungen wehender Fallwind in Suedfrankreich (Rhonetal, Provence), der durch die Duesenwirkung des Rhonetales verstaerkt wird und haeufig im Winter und Fruehjahr als Sturm auftritt. Entsteht, wenn ein Tief vom Atlantik nach Nordeuropa zieht und an der Rueckseite unter steigendem Luftdruck der Kaltluft der Weg nach Sueden durch die Alpen und das Zentralmassiv versperrt wird. Als einziger freier Durchgang verbleibt das Tal der Rhone.

MITTELMEERKLIMA

Dieses Klima ist gekennzeichnet durch trockene, heisse Sommer und milde, regenreiche Winter, also typisches Subtropenklima. Es wird vor allem im Mittelmeer beobachtet, aber auch in Suedafrika oder in Kalifornien. Als Beispiel für das suedeuropaeische Mittelmeerklima werden hier Jahreszeiten-Mittelwerte von Temperatur, Niederschlag und Sonnenschein fuer Athen und Rom sowie zum Vergleich fuer Muenchen angefuehrt.

MITTLERE BREITEN

Mittlere Breiten (C-Klimate): Hier herrscht typisches Jahreszeitenklima, wie wir es gewohnt sind. Die jaehrlichen Temperaturunterschiede sind groesser als die taeglichen. Polare und subtropische Luftmassen sorgen für einen staendigen Wechsel zwischen gutem und schlechtem Wetter, Regen und Trockenheit.

MONSUN

Grossraeumige, im Prinzip dem Land- und Seewind aehnliche Luftstroemung, die jahreszeitlich in ihrer Richtung wechselt. Auch hier sind Luftdruckunterschiede die Ursache, wobei der Sommermonsun

vom kuehlen Meer (mit hohem Luftdruck) nach dem waermeren Land (mit niedrigem Luftdruck) weht, waehrend der Wintermonsun vom kalten Festland nach dem jetzt waermeren Meer weht.                      

Am bekanntesten ist der indische Sommermonsun, weil er feuchtigkeitsgeladen (vom Meer her) nach dem Land weht und in den indischen Berglaendern zu Niederschlaegen von meist gewaltigem

Ausmass fuehrt.

 

zurueck.jpg                               Alle Angaben ohne Gewaehr