EICHENKLIMA

Das Eichenklima ist ein feuchtes Klima mit kalten Wintern, das durch starke Gegensaetze der Jahreszeiten charakterisiert ist. Die mittlere Temperatur des waermsten Monats liegt zwischen 18 und 21 °C, die des kaeltesten Monats zwischen - 4 und - 20 °C. Ausserdem weisen bis zu fuenf Monate eine Mitteltemperatur von mehr als 10 °C auf. Neben grossen mittleren Tagesschwankungen der Temperatur treten auch grosse Jahresschwankungen (25 bis 30 K) auf.

EINBRUCHSFRONT

Mit den Namen Einbruchsfront bezeichnet man eine rasch vordringende, aktive Kaltfront. Bei Einbruchsfronten wird die vorher vorhandene Warmluft so rasch durch hoch reichende Kaltluftmassen ersetzt, dass man sehr passend von einer regelrecht hereinbrechenden Luftmasse sprechen kann. Einbruchsfronten sind durch sehr markantes Rueckseitenwetter mit reger Schauer- und/oder Gewittertaetigkeit verbunden. Sie treten in Deutschland vorzugsweise im Winterhalbjahr auf.

EIS

Zu Eiskristallen erstarrtes Wasser in festem Aggregatzustand. Der Gefrierpunkt liegt bei Normaldruck bei 0 Grad Celsius. In der Atmosphaere kommt Eis als Eiswolken, Schnee, Hagel und abgelagert als Raureif, auf dem Land als Firn und Gletscher sowie in den Polargebieten als Inlandeis vor. Im Meer schieben sich Eisschollen zu Packeis zusammen. Eisgang nennt man das Aufgehen der Eisdecke von Fluessen, Eisstand das Zugehen.

EISBEDECKUNG

Mit dem Begriff der Eisbedeckung meint man die teilweise Bedeckung der Erdoberflaeche mit Meer- und Gletscher- und Inlandeis. Zum Beispiel sind rund 7,5% der gesamten Ozeanoberflaeche staendig mit Eis, und sogar rund 17% mit Pack- und Treibeis (Eisberge) bedeckt. Von Inlandeis sind rund 11% der gesamten kontinentalen Festlandflaechen bedeckt. Rechnet man zu diesen Werten noch die Permafrostgebiete hinzu, so kommt man auf einen Anteil von 25% der gesamten Erdoberflaeche, der staendig oder zeitweise von Eis bedeckt ist. Bereits kleine Aenderungen dieses Anteiles resultieren aufgrund des grossen Einflusses von Eismassen auf den Strahlungshaushalt der Erdatmosphaere in entsprechenden Klimaschwankungen.

EISBERGE

Nur etwa 1/9 der Masse eines Eisberges befindet sich über der Wasseroberflaeche. Eisberge entstehen, wenn grosse Brocken einer bis ans Meer heranreichenden Gletscherstirn kalben (=abbrechen). Sie koennen auch Abbruchstuecke von Eisschelfen sein, wobei man dann von Tafel-Eisbergen spricht. Eisberge koennen in der Antarktis eine horizontale Ausdehnung von über 100 Quadratkilometer erreichen. Eisberge kommen auf der Nordhalbkugel bis etwa 40° noerdlicher Breite vor, auf der suedlichen Hemisphaere bis etwa 38° suedlicher Breite.

EISBLUMEN

  Eisblumen, auch als Fensterfrost bezeichnet, sind Eiskristalle, die sich in Form von Blumen an Fenstern absetzen. Die Sternchen sind Reif-Kristalle, die sich durch Sublimation (Umwandlung des Wassers von der gasfoermigen in die Eisphase oder umgekehrt) auf der Aussenseite von Autoscheiben ablagern. Meist jedoch kondensiert zunaechst Wasserdampf. Die Scheiben beschlagen, wobei die Wassertroepfchen erst bei einigen Graden unter Null gefrieren. Bei staerkerem Frost bilden sich Eisblumen an einfachen Glasscheiben auch im Haus- bzw. Wageninneren.

EISHEILIGE

Haeufiger Kaelterueckfall ("Singularitaet") in der Zeit vom 12. bis 15. Mai (Pankratius, Servatius, Bonifatius und die Kalte Sophie). Die Ursache ist ein Hoch über Schottland, welches in Mitteleuropa Kaltlufteinbrueche bedingt. Die trockene Luft verursacht insbesondere nachts durch Ausstrahlung tiefe Temperaturen.

EISKRISTALLE

Eiskristalle kommen in der Atmosphaere in den verschiedensten Formen vor, allen gemeinsam ist jedoch eine sechseckige Grundstruktur, die durch die Geometrie des Wassermolekuels vorgegeben ist. Bei tiefen Temperaturen und hoher Luftfeuchte entstehen nadelfoermige Eiskristalle. Das Wachstum beginnt meistens an mikroskopisch kleinen Schmutzpartikeln in der Atmosphaere (so genannten Eiskeimen), die eine aehnliche Kristallstruktur wie Eis aufweisen. Je nachdem, in welcher Hoehe über dem Erdboden sich Eiskristalle bilden, wachsen sie entweder zu filigranen Schneekristallen zusammen und fallen als fester Niederschlag aus den Wolken, oder sie sinken als Eisnadeln langsam zu Boden.

EISREGEN

Fluessiger Niederschlag mit Temperatur unter 0° C (unterkuehltes Wasser), der alle Gegenstaende beim Auftreffen mit einem klaren Eispanzer ueberzieht (Glatteis). Tritt meist auf, wenn sich nach einer laengeren winterlichen Hochdrucklage die bodennahe Luftschicht durch naechtliche Ausstrahlung weit unter 0°C abgekuehlt hat und dann eine relativ milde atlantisches Schlechtwetterzone ("maskierte" Kaltfront) mit positiven Temperaturen in hoeheren Schichten (und somit Regen) ueber die bodennahe Kaltlufthaut zieht. Erst der nachfolgender kraeftige und milde Westwind kann diese besonders fuer die Luftfahrt gefaehrliche Wettersituation beenden.

EISSAETTIGUNG

Von Eissaettigung spricht man, wenn die Luft ihre maximale Menge an Wasserdampf ueber einer ebenen Eisflaeche aufgenommen hat. Dabei ist der Zusatz ueber einer (ebenen) Eisflaeche entscheidend, denn bei Temperaturen unter 0°C ist der Saettigungsdampfdruck über Eisflaechen geringer als über (unterkuehlten) Wasserflaechen. Das Maximum des Unterschiedes zwischen dem Saettigungsdampfdruck ueber Eis gegenueber jenem ueber Wasser liegt bei etwa -12°C. Dies ist auch der Temperaturbereich, in welchem sich die regelmaessigen, dendritischen Schneesterne ausbilden können.

EISTAG

Die hoechste Temperatur des Tages liegt unter dem Gefrierpunkt 0°C, d.h. es herrscht durchgehender Frost.

EISWOLKEN

Wolken, die nur aus Eiskristallen bestehen; meist erst ab einer Hoehe von mehr als 6000-7000m (unter -35°C). Fuer die Luftfahrt ungefaehrlich. Gegensatz: Wasserwolken, Mischwolken.

EISZEIT

Eiszeiten sind Zeitraeume, in denen sich durch Klimaaenderungen die Eismassen (Inlandeis, Gletscher, Eisschelfzonen, Treibeis, ...) flaechenmaessig deutlich ausdehnen. Die letzten grossen Eiszeiten fanden waehrend des Pleistozaens (Diluvium), also im Zeitraum von vor 1,5 bis 2 Millionen Jahren bis vor etwa 10000 Jahren, statt. Die Ursachen der einzelnen Eiszeiten sind verschieden: Einmal koennen Aenderungen in den Erdbahnparametern eine Rolle spielen. Des weiteren koennen aber auch Aenderungen im Strahlungshaushalt der Erdatmosphaere, wie sie z.B. durch maechtige Vulkaneruptionen (und damit verbundene weltweit erhoehte Aerosolkonzentrationen, siehe auch Dust-Veil-Index) hervorgerufen werden koennen, von ausloesender Bedeutung sein. Auch Aenderungen der Intensitaet der solaren Strahlung selber koennen von Bedeutung sein. Das Klima der Erde ist darueber hinaus durch zahlreiche Rueckkopplungseffekte gekennzeichnet. Diese Rueckkopplungseffekte (Feedback-Prozesse) koennen unter bestimmten Voraussetzungen positiver Natur sein, d.h. das Klima entfernt sich, sobald es einmal aus dem vorherigen Gleichgewichtszustand geraten ist, immer weiter von diesem, bis es einen neuen Gleichgewichtszustand erreicht. In diesem verharrt es dann wieder, bis erneut ein positiver Feedbackmechanismus einen Wechsel des Gleichgewichtszustandes herbeifuehrt. Durch die hochgradige Kopplung aller moeglichen Prozesse ist die Klaerung der Frage, warum eine Eiszeit auftritt, alles andere als eine lineare Kausalkette.

EKLIPTIK

Als Ekliptik bezeichnet man die Ebene, in der die Erde im Laufe eines Jahres einmal um die Sonne wandert. Die Normale auf die Erdachse ist (derzeit) um einen Winkel von 23,5° gegen die Ekliptik geneigt, was u.a. die Jahreszeiten erklaert.

ELMSFEUER

Mit dem Begriff Elmsfeuer (syn.: Sankt-Elms-Feuer, Eliasfeuer) bezeichnet man eine bueschelfoermige Entladung an spitzen, aufragenden Gegenstaenden (Baeume, Masten, Dachfirste,...). Das Elmsfeuer tritt bei atmosphaerischen Potentialdifferenzen von mehr als 100000 Volt pro Meter, also bei gewittrigen Wetterlagen, auf. Das Sankt-Elms-Feuer ist als lichtschwache Erscheinung vornehmlich im Hochgebirge und auf See (an Schiffen) zu beobachten.

ERDROTATION

Blickt man aus dem All auf dem Nordpol der Erde, so dreht sich die Erde entgegen dem Uhrzeigersinn um ihre Rotationsachse. Die Dauer einer gesamten Erdumdrehung beträgt 86164,099 Sekunden, was exakt 24 Sternzeitstunden (nicht 24 "normalen" Stunden!) entspricht.

ERWAERMUNG

Zunahme der Temperatur in der Atmosphaere, entweder durch Einstrahlung von der Sonne her, oder durch Heranstroemen waermerer Luftmassen (Luftmassenwechsel). Auch absteigende Luft im Lee von Gebirgen erwaermt sich durch Kompression (zunehmender Luftdruck), und zwar trockene Luft um 1°C pro 100 Meter (Ursache für Foehn), hingegen feuchte (wasserdampfgesaettigte) Luft nur um 0,6°C pro 100 m.

ETESIEN

             Als Etesien bezeichnet man die mit grosser Regelmaessigkeit von Mai bis Oktober ueber  Griechenland, der Aegaeis und dem oestlichen Mittelmeer wehenden Nord- bis Nordostwinde. Die Etesien sind trocken, relativ kuehl und vor allem auf dem offenen Meer teilweise stuermisch. Sie erreichen jeweils am fruehen Nachmittag ihre groesste Staerke. Die Etesien stehen in engem Zusammenhang mit der Monsunzirkulation ueber dem asiatischen Raum, d.h. man kann sie als ein Teil-Ast dieser Monsunzirkulation betrachten.

EVAPORATION

Mit dem Begriff der Evaporation bezeichnet man die Verdunstung ueber einer reinen Wasserfläche oder ueber einer vegetationsfreien Erdoberflaeche. Die Verdunstung, die in Zusammenhang mit Vegetation oder auch mit der Fauna steht, bezeichnet man als Transpiration. Die gesamte Verdunstung setzt sich additiv aus diesen beiden Anteilen zusammen und man nennt diese Summe dann auch Evapotranspiration.

EXOSPHAERE

Aeussere Sphaere. Eine finstere und oede Region, die bei etwa 500 Kilometern beginnt und bis zu 1000 Kilometern Hoehe reicht. Hier beginnt langsam der interstellare Raum. In der Exosphaere sind nur noch einzelne Luftteilchen vorhanden.

EXTINKTION

Mit dem Begriff der Extinktion bezeichnet man die Schwaechung der Strahlung durch Absorption und Streuung beim Durchgang durch ein Medium. In der Erdatmosphaere wird z.B. die Sonnenstrahlung durch Absorptionsprozesse an Wasserdampf-, Ozon- und Kohlendioxidmolekuelen und anderen Spurengasen sowie durch Streuungsprozesse an Luftmolekuelen und Aerosolen geschwaecht, so dass immer nur ein bestimmter Bruchteil (rund 70%) die Erdoberflaeche erreicht, waehrend der Rest direkt in den Weltraum reflektiert wird (planetare Albedo).

 

zurueck.jpg                          Alle Angaben ohne Gewaehr